Usbekistan strebt den Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) an. Der Antrag Taschkents könnte bis zum Frühjahr 2026 angenommen werden, erklärte WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala in einem Interview mit dem usbekischen Fernsehen.

Der Weg in die WTO ist langwierig. China etwa benötigte 15 Jahre, bis sein Antrag genehmigt wurde. Offiziell läuft Usbekistans Beitrittsprozess bereits seit 1994. Erst im vergangenen Jahr zeigte die Regierung jedoch ernsthafte Bereitschaft, die Anforderungen der Organisation zu erfüllen.

Okonjo-Iweala kündigte an, dass im November ein Treffen der WTO-Arbeitsgruppe zu Usbekistan stattfinden werde. Unter günstigen Umständen könne der Prozess schon im März des kommenden Jahres abgeschlossen werden.

WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala besuchte am 22. September ein Treffen mit dem usbekischen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev.  (Quelle: Ngozi Okonjo-Iweala, offizieller X-Account)

Lob für Präsident Mirziyoyev

Nach einem bilateralen Gespräch am 22. September am Rande der UN-Generalversammlung lobte die WTO-Chefin Präsident Shavkat Mirziyoyev ausdrücklich. Die Bemühungen um den Beitritt seien „vom starken politischen Engagement des Präsidenten für marktorientierte Reformen getragen“. Auf Twitter schrieb sie: „Vielen Dank, Herr Präsident. Wir machen große Fortschritte. Lassen Sie uns weiterhin hart zusammenarbeiten, um Usbekistan zu unterstützen!“

Einen Tag später kam Mirziyoyev in New York auch mit US-Präsident Donald Trump zusammen, der ihn als „wirklich großartigen Führer“ bezeichnete – „sehr klug und sehr kompetent“.

Bei dem Treffen präsentierte Mirziyoyev Trump eine Broschüre, in der Investitions- und Kaufpläne im Wert von 105 Milliarden Dollar skizziert wurden, mit denen der wirtschaftliche Wandel Usbekistans beschleunigt werden soll. Trump reagierte begeistert und witzelte vor Journalisten: „105 Milliarden – das ist doch ein fünfminütiges Treffen wert, oder?“

Beide Länder verkündeten bereits mehrere Verträge, darunter die Bestellung von Boeing-Langstreckenflugzeugen im Wert von acht Milliarden Dollar. Trump stellte weitere Vereinbarungen in Aussicht – „sehr große“, wie er betonte.

Zum Abschluss des Treffens lud Mirziyoyev den US-Präsidenten erneut nach Zentralasien ein und verwies dabei auf Samarkand. Trump antwortete ausweichend: „Nun, ich werde darüber nachdenken.“


Dieser Artikel entstand in Kooperation mit unserem Partner bne intelliNews

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