Die Europäische Union sieht weiterhin davon ab, russisches Nickel mit Sanktionen zu belegen, konstatiert der finnische Sender Yle. Er verweist darauf, dass der strategisch wichtige Rohstoff auch von den Maßnahmen des von der EU-Kommission kürzlich vorgestellten 19. Sanktionspakets gegen Russland verschont geblieben ist. Von Yle befragte finnische Europaabgeordnete sehen den Grund darin, dass die europäische Rüstungsindustrie auf russisches Nickel angewiesen sei.
Im vergangenen Jahr hatten die EU-Länder Nickel im Wert von 1 Mrd. US-Dollar aus Russland importiert. Allein im ersten Quartal 2025 beliefen sich die Importe auf 300 Mio. Dollar. Damit wurde rund ein Viertel des europäischen Bedarfs an dem Metall gedeckt. Für die russischen Importe lasse sich kein schneller Ersatz bekommen, sagte Europaabgeordnete Katri Kulmuni. Der Yle-Bericht nennt Finnland das Tor für russisches Nickel in die EU: Die Fabrik des russischen Bergbau-Riesen Nornickel im finnischen Harjavalta ist für zwei Drittel (65%) der europäischen Nickel-Raffination verantwortlich.
Quelle: Interfax (RU)
Dieser Beitrag erschien zuerst im exklusiven Newsletter „Morgentelegramm“ der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer