Russische Mobilfunkanbieter setzen sich für eine Vereinfachung der Vergabe von SIM-Karten an ausländische Touristen ein. Wie die Wirtschaftszeitung Kommersant erfuhr, prüft das Digitalministerium den Vorschlag der Unternehmen, u. a. die Pflicht zur biometrischen Erfassung zu streichen. Bisher müssen die Touristen dafür eine Bank in Russland aufsuchen, sich auf dem staatlichen Onlineportal Gosuslugi registrieren und eine Versicherungsnummer (SNILS) erhalten. Dieser Prozess könne bis zu mehreren Tagen dauern, klagen die Mobilfunkanbieter.
Wegen des komplizierten Verfahrens sei der Anteil der ausländischen Touristen an den Mobilfunkkunden inzwischen „nahe null“, heißt es aus Kreisen der Anbieter. Die Touristen würden stattdessen kostenloses WLAN nutzen. Eine Vereinfachung der SIM-Kartenvergabe könnte den Mobilfunkanbietern Mehreinnahmen von insgesamt 1,5 Mrd. Rubel (15 Mio. Euro) pro Jahr bescheren, so ein Insider.
Quelle: Kommersant (RU)
Dieser Beitrag erschien zuerst im exklusiven Newsletter „Morgentelegramm“ der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer