Kasachstan und Usbekistan entwickeln sich zunehmend zu Favoriten der globalen Innovationsszene. Einer neuen Untersuchung zufolge tragen sie maßgeblich dazu bei, dass Zentral- und Südasien als Standort für Wissensgenerierung und technologischen Fortschritt an Bedeutung gewinnt.
Der Global Innovation Index 2025 der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) bezeichnet den Aufstieg der Region als „herausragende Entwicklung in diesem Jahr“ und betont, dass Zentral- und Südasien in der jährlichen Rangliste erstmals Lateinamerika und die Karibik überholt habe. „Dieser Wandel ist auf die starke Leistung Indiens, Usbekistans und Kasachstans zurückzuführen“, heißt es in dem Bericht.
Fortschritte in Bildung, Technologie und Unternehmertum
Der Index würdigt insbesondere die kontinuierlichen Fortschritte in den Bereichen Wissensgenerierung, technologische Leistungsfähigkeit und Humankapital. Usbekistan rückte in der Rangliste auf Platz 79 von 139 erfassten Staaten vor; Kasachstan folgt auf Rang 81.
„Diese Volkswirtschaften haben eine ausgeprägte Kultur der Technologieakzeptanz und des Unternehmertums aufgebaut. Sie zeigen, dass die Fokussierung auf Innovationsergebnisse – sei es durch Hightech-Exporte, Forschungskooperationen oder Start-up-Gründungen – eine Volkswirtschaft in der Rangliste nach vorne bringen kann, selbst wenn das Innovationssystem insgesamt noch nicht zu den ausgereiftesten zählt“, so der Bericht.
Usbekistan wird zum vierten Mal in Folge als „dynamischer Überflieger“ eingestuft. Gelobt werden die Fortschritte bei der Arbeitsproduktivität, das zunehmend investitionsfreundliche Geschäftsumfeld und die wachsende wirtschaftliche Effizienz. Als besondere Stärken nennt die Studie zudem die Zahl der Absolventen in Natur- und Ingenieurwissenschaften, eine unternehmerfreundliche Politik- und Kultur sowie die Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups und Scale-ups.
Für Kasachstan hebt der Index vor allem die Leistungsfähigkeit im Sekundar- und Hochschulbereich, die Informations- und Kommunikationstechnologien sowie die Stromerzeugungskapazitäten hervor.
Auch die Bewertungen der Nachbarstaaten fallen differenziert aus: Kirgisistan (Platz 96) und Tadschikistan (108) rangieren ihrem Entwicklungsstand entsprechend. Turkmenistan wurde nicht berücksichtigt.
Globale Trends und regionale Vergleiche
Im postsowjetischen Vergleich schneiden Georgien (56) und Armenien (59) besser ab. Russland liegt auf Platz 60, die Ukraine auf 66, Moldau auf 74. Weißrussland (85) und Aserbaidschan (94) folgen dahinter.
Global betrachtet konstatiert die WIPO für 2025 ein „insgesamt positiveres Innovationsumfeld“ als in den Vorjahren, als die Ergebnisse noch stärker schwankten. Gleichzeitig bleibe das Wachstum der Innovationsinvestitionen „auf einem historisch niedrigen Niveau“.
„Nach dem Abschwung 2023 zeigten die Innovationsinvestitionen 2024 zwar Anzeichen einer Erholung – diese bleibt jedoch fragil; die meisten Ausgaben liegen weiterhin unter dem langfristigen Wachstumstrend“, heißt es im Index.
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit unserem Partner bne intelliNews