Der polnische Kinderartikelhändler Smyk will an die Warschauer Börse und dabei rund 35 Millionen Euro einnehmen. Smyk erwartet aus dem Verkauf neuer Aktien einen Bruttoerlös von rund 150 Millionen Złoty (35,26 Millionen Euro).

Neben der Kapitalerhöhung verkauft der Alleinaktionär AMC V Gandalf SA auch einen kleineren Teil seiner Anteile. Nach dem Börsengang bleibt AMC V Mehrheitseigner. Geschäftsführer Michał Grom will weiterhin die Kontrolle über das Unternehmen behalten. Um den Aktienkurs zu stabilisieren, verpflichten sich Smyk und der Großaktionär, für 360 Tage nach dem IPO keine weiteren Aktien zu veräußern – abgesehen von marktüblichen Ausnahmen.

Angebot für Privat- und institutionelle Anleger

Die Aktien werden sowohl privaten als auch institutionellen Investoren in Polen, ausgewählten internationalen Märkten und qualifizierten US-Investoren angeboten. Zwischen 10 und 15 Prozent der angebotenen Papiere sind für Privatanleger reserviert. Preis und Umfang des Angebots sollen nach dem sogenannten Bookbuilding-Verfahren festgelegt werden.

Mit dem Emissionserlös will Smyk seine Bankschulden teilweise tilgen und seine Wachstumsstrategie finanzieren. Durch die Rückzahlung soll das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA auf 1,6 sinken – und damit auch die Finanzierungskosten.

„Unser Ziel ist es, der führende Omnichannel-Händler in Mittel- und Osteuropa zu werden“, sagte Grom. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, neue Investoren an Bord zu holen und den nächsten Wachstumsschritt zu gehen.“

Großbanken begleiten das IPO

Den Börsengang begleiten Barclays Bank Ireland, Pekao Investment Banking und UniCredit Bank Mailand als globale Koordinatoren und Bookrunner. Das Pekao Brokerage House agiert als Co-Bookrunner und Vermittler für den öffentlichen Teil des Angebots.

Smyk ist in Polen Marktführer im Segment Kinderprodukte mit einem Marktanteil von 14,3 Prozent (laut OC&C, 2024). Neben Polen ist die Kette in Rumänien und der Ukraine aktiv und plant eine Expansion in Tschechien, der Slowakei und Bulgarien.

Ende Juni 2025 betrieb Smyk 253 Filialen in Polen, 35 in Rumänien und 12 in der Ukraine. Bis 2026 sollen über 35 neue Geschäfte in der Region hinzukommen – zunächst stationär, später mit ergänzenden Online-Shops.

Starke Ertragsentwicklung

2024 erwirtschaftete Smyk einen Umsatz von 2,25 Milliarden Złoty, ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Betriebsgewinn legte um 91 Prozent auf 118,9 Millionen Złoty zu, das bereinigte EBITDA stieg um 18 Prozent auf 301,7 Millionen Złoty.

Im ersten Halbjahr 2025 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 985 Millionen Złoty, nahezu stabil gegenüber dem Vorjahr, und drehte beim operativen Ergebnis von einem Verlust von 12,3 Millionen Złoty zu einem Gewinn von 15 Millionen Złoty. Das EBITDA legte im gleichen Zeitraum um 27 Prozent auf 105,3 Millionen Złoty zu.

Smyk plant jährliche Investitionen von rund 60 Millionen Złoty und will ab 2027 eine Dividende von 30 bis 50 Prozent des Nettogewinns ausschütten – basierend auf den Erträgen des Jahres 2026. In Jahren mit besonders starker Performance soll die Ausschüttung höher ausfallen, kündigte das Unternehmen an.


Dieser Artikel entstand in Kooperation mit unserem Partner bne intelliNews

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