Die Teuerung in Polen ist im September stabil geblieben. Nach einer Schnellschätzung des Statistikamts GUS lag die Inflationsrate wie schon im August bei 2,9 Prozent im Jahresvergleich. Analysten hatten im Schnitt mit 3,0 Prozent gerechnet.

Damit bewegt sich die Teuerung weiter innerhalb der Zielspanne der Polnischen Nationalbank (NBP) von 1,5 bis 3,5 Prozent. Erst seit Juli liegt die Inflation wieder in diesem Korridor – nach mehr als einem Jahr überhöhter Werte.

Laut der Bank PKO BP trieben im September vor allem höhere Kraftstoffpreise die Teuerung. Gleichzeitig dämpften sinkende Lebensmittelpreise den Anstieg. Die Kerninflation – also ohne Energie und Nahrungsmittel – verharrte bei 3,2 Prozent.

Ökonomen gehen davon aus, dass die Inflation bis Ende 2025 bei rund drei Prozent verharren dürfte, bevor sie Anfang 2026 in Richtung des NBP-Ziels von 2,5 Prozent zurückgeht.

Die jüngsten Zahlen nähren Spekulationen über eine weitere Zinssenkung. Die Bank Millennium erwartet bereits im Oktober einen Schritt um 25 Basispunkte. Argumente dafür seien schwächeres Lohnwachstum im Unternehmenssektor, sinkende Inflationserwartungen der Haushalte und die Verlängerung des Strompreisdeckels.

Klarheit über die mittelfristigen Aussichten könnte die neue Inflations- und Wachstumsprognose der NBP bringen, die im November vorgestellt wird. Auch die Einschätzung der Zentralbank zum Haushaltsentwurf dürfte Hinweise geben.

Die Bank Millennium mahnt allerdings zu Vorsicht: Zwar lasse der geringere Preisdruck Zinssenkungen zu, doch angesichts einer expansiven Finanzpolitik und einer robusten Konjunktur sollten die Schritte begrenzt bleiben. Bis Ende 2026 erwartet die Bank einen Referenzzins von 3,5 Prozent.

Aktuell liegt der Leitzins bei 4,75 Prozent, nachdem die NBP ihn seit Mai in drei Schritten um insgesamt einen Prozentpunkt gesenkt hat.

Im Detail meldete das Statistikamt für September einen Anstieg der Lebensmittel- und Getränkepreise um 4,2 Prozent. Energie verteuerte sich um 2,4 Prozent, während die Spritpreise im Jahresvergleich um 4,9 Prozent nachgaben. Auf Monatsbasis blieb das Preisniveau insgesamt unverändert.


Dieser Artikel entstand in Kooperation mit unserem Partner bne intelliNews

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