Kasachstan will endlich von den Relikten des Kalten Krieges befreit werden. In Washington warb Vizepremier Serik Zhumangarin Mitte Oktober erneut dafür, die Jackson-Vanik-Beschränkungen dauerhaft aufzuheben – eine längst überfällige Entscheidung, wie Astana meint.
Der Zusatz aus den 1970er Jahren machte den US-Handel mit kommunistischen Staaten von deren Bereitschaft zur Freizügigkeit und Auswanderung abhängig. Zwar kann der US-Präsident die Beschränkungen jährlich aussetzen, doch eine endgültige Streichung verlangt ein Gesetz des Kongresses.
Für die meisten ehemals kommunistischen Länder wurde das Kapitel längst geschlossen – sie erhielten den Status „permanenter normaler Handelsbeziehungen“ (PNTR). Nur fünf ehemalige Sowjetrepubliken – Aserbaidschan, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan – hängen weiter in der jährlichen Überprüfungsschleife.
Zhumangarin sieht darin ein unnötiges Hindernis. Gerade jetzt, da Washington den Handel mit Zentralasien ausweiten will – etwa bei kritischen Mineralien, im Eisenbahnbau, Automobilbau und der Düngemittelproduktion. Nach Gesprächen mit US-Vertretern äußerte der Minister laut offizieller Mitteilung die Hoffnung auf eine „schnelle Lösung dieses Problems“.
Kasachstan, so Zhumangarin, plane Investitionsprojekte im Wert von 100 Milliarden Dollar, um Energie- und Infrastrukturnetze auszubauen. Auch für amerikanische Unternehmen könne das neue Chancen eröffnen – sofern die USA die Handelsbremse endlich lösen.
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