Die Regierung von Donald Trump verhandelt über ein Abkommen mit Kasachstan. Ziel ist es, den USA Zugang zu den dortigen Wolframvorkommen zu sichern – und Chinas Dominanz bei diesem strategischen Metall zu brechen. Wolfram ist wichtig für Munition, Präzisionswaffen, medizinische Geräte und Glühbirnen.
Nach einem Bericht von Bloomberg treibt das US-Handelsministerium Gespräche zwischen der amerikanischen Firma Cove Kaz Capital Group LLC und dem kasachischen Staatsfonds Samruk-Kazyna voran. Dabei geht es um die Entwicklungsrechte an zwei großen Lagerstätten: Upper Kairakty und North Katpar.
Die US-Regierung will sich nicht direkt an den Projekten beteiligen. Stattdessen plant sie, Finanzierungen und Kredite zu erleichtern. Offiziell geht es um die Sicherung globaler Lieferketten. Inoffiziell jedoch versuchen die USA, Chinas wachsenden Einfluss in der Rohstoffindustrie einzudämmen.
China dominiert den globalen Wolframmarkt nahezu vollständig. „Peking kontrolliert die gesamte Lieferkette – vom Abbau über die Verarbeitung bis zum Export“, heißt es in einer Analyse des Metallunternehmens Quest Metals.
Kasachstan entdeckt alte Stärken neu
Kasachstan besitzt nach Schätzungen mehr als zwei Millionen Tonnen Wolframreserven. Das Land verfügt damit über Vorkommen im Wert von mehreren Milliarden Dollar. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde der Abbau in den 1990er-Jahren gestoppt. Erst seit 2021 arbeitet die Regierung daran, die Förderung wiederzubeleben.
In der Region Almaty nahm Ende vergangenen Jahres eine neue Anlage den Betrieb auf. Sie kann jährlich rund 3,3 Millionen Tonnen Erz verarbeiten. Damit signalisiert Kasachstan, dass es seine Rolle als wichtiger Lieferant strategischer Metalle ausbauen will.
Partnerschaften mit westlichen Firmen
Die Cove Kaz Capital Group LLC ist eng mit der Cove Capital LLC verbunden. Das Unternehmen hat Standorte in den USA und Australien. Im Jahr 2024 gründete Cove Kaz ein Joint Venture mit dem staatlichen Unternehmen Kazgeology JSC. Gemeinsam suchen sie in der Region Kostanay, nahe der russischen Grenze, nach weiteren Mineralien und Seltenen Erden.
Das geplante Abkommen ist mehr als ein Wirtschaftsdeal. Es ist Teil eines geopolitischen Wettbewerbs. Die USA wollen ihre Abhängigkeit von China verringern und neue Partner gewinnen. Kasachstan wiederum sieht darin die Chance, seine Bodenschätze zu nutzen – und sich als eigenständiger Akteur zwischen Washington, Peking und Moskau zu behaupten.
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit unserem Partner bne intelliNews

