Ungarn erwartet im Jahr 2025 US-Investitionen in Höhe von rund 190 Milliarden Forint (etwa 490 Millionen Euro) – den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt. Das kündigte Außenminister Péter Szijjártó vor dem Besuch von Ministerpräsident Viktor Orbán bei Ex-US-Präsident Donald Trump an.
Seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus habe sich die wirtschaftliche Zusammenarbeit deutlich intensiviert, so Szijjártó. In den vergangenen zehn Monaten seien neun neue Projekte amerikanischer Firmen angekündigt worden, weitere sieben sollen in Washington besiegelt werden. Die Investitionen sollen vor allem in den Bereichen IT, Elektronik und Medizintechnik hunderte neue Arbeitsplätze schaffen – in Budapest ebenso wie in ländlichen Regionen.
Energie als Schlüsselfrage
Orbán bezeichnete das Treffen mit Trump als „Frage von Leben und Tod“ für Ungarn. Ziel sei es, die nationale Energieversorgung trotz westlicher Sanktionen abzusichern. Der Premier will erreichen, dass Ungarns Öl- und Gaspipelines sowie das Atomkraftwerk Paks von US-Sanktionen ausgenommen bleiben. „Das ist keine Geschäftsfrage, sondern eine des Überlebens“, sagte Orbán.
Budapest strebe keine Sonderregeln an, so Orbán, sondern die Anerkennung des ungarischen Bedarfs an stabilen Energiequellen. Eine „allgemeine Genehmigung“ solle das Atomkraftwerk Paks von Sanktionen befreien. Gleichzeitig will Ungarn die Brennstoffversorgung diversifizieren – mit russischen, französischen und amerikanischen Komponenten.
Zwischen Washington und Brüssel
Analysten sehen Orbáns Annäherung an Trump als Versuch, Ungarn geopolitisch enger an die USA zu binden – auch im Wettbewerb mit Brüssel. Kiew wiederum blickt mit Sorge auf den Besuch: Eine zu enge ungarisch-amerikanische Allianz könnte die Position der Ukraine im EU-Beitrittsprozess weiter schwächen.
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