Nach einem deutlichen Rückgang im August hat die slowakische Industrie im September wieder leicht zugelegt. Die Industrieproduktion stieg im Jahresvergleich um 0,7 Prozent, nachdem sie im Vormonat um 6,3 Prozent eingebrochen war. Im Monatsvergleich nahm die Produktion um 3,3 Prozent zu. Von Januar bis September lag sie dennoch 2,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Die leichte Erholung kam für viele Marktanalysten überraschend. Dennoch rechnen sie nicht mit einer nachhaltigen Trendwende. „Obwohl die Einschätzung der aktuellen Produktion relativ optimistisch ausfällt, bietet der Ausblick für die Zukunft wenig Anlass zur Hoffnung“, sagte Matej Horňák, Analyst bei der slowakischen Niederlassung der Erste Bank, gegenüber der Nachrichtenagentur TASR unter Berufung auf Daten des slowakischen Statistikamts.

Der September war erst der zweite Monat in diesem Jahr, in dem die Industrieproduktion wieder wuchs. Besonders die Produktion von Transportausrüstung legte mit 4,4 Prozent im Jahresvergleich zu.

Starke Zuwächse in Chemie und Energie

Deutlich stärker wuchs die Produktion chemischer Erzeugnisse, die im September um 44 Prozent über dem Vorjahreswert lag. Auch Koks und raffinierte Erdölprodukte verzeichneten ein Plus von 20 Prozent.

Demgegenüber fiel die Maschinenproduktion um 11 Prozent, und auch der Energiesektor musste Einbußen hinnehmen. Insgesamt meldete rund ein Drittel der Branchen ein Produktionswachstum.

Abhängigkeit von Deutschland bleibt entscheidend

Laut Horňák hat sich die Stimmung in der slowakischen Industrie weiter eingetrübt. Dies spiegle sich in der wachsenden Skepsis unter Unternehmern wider.

Analysten erwarten keine nachhaltige Erholung, solange die deutsche Wirtschaft, der wichtigste Handelspartner der Slowakei, nicht wieder an Dynamik gewinnt. Hoffnung setzt man in ein angekündigtes umfangreiches deutsches Konjunkturprogramm, das neue Impulse für die gesamte Region bringen könnte.


Dieser Artikel entstand in Kooperation mit unserem Partner bne intelliNews

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