Laut dem Wirtschaftsportals Profit.ro verhandeln die rumänische Paval Holding, die polnische Zabka-Gruppe sowie der französische Handelskonzern Auchan über eine mögliche Übernahme der rumänischen Geschäftsbereiche von Carrefour. Ein Verkauf würde insgesamt 458 Filialen umfassen, die in den ersten drei Quartalen 2025 einen Umsatz von rund 2,3 Milliarden Euro erzielten.
Die Paval Holding, Eigentümerin der Baumarktkette Dedeman und eines großen Immobilienportfolios, ist bislang nicht im Lebensmitteleinzelhandel aktiv. Eine Übernahme wäre für die von den Brüdern Dragoș und Adrian Pavăl kontrollierte Gruppe ein weitreichender Schritt und eine bedeutende Diversifizierung ihres Geschäftsmodells.
Zu den Interessenten gehört auch die polnische Zabka-Gruppe, die in Rumänien unter der Marke Froo vertreten ist. Zabka trat erst 2024 in den rumänischen Markt ein, expandierte jedoch in weniger als 18 Monaten auf 122 Filialen. Der Fokus des Unternehmens liegt auf kompakten, verbrauchernahen Geschäftskonzepten – ein Format, das gut zu Carrefours 187 Express-Läden passen könnte.
Auchan könnte unter Wettbewerbsdruck geraten
Auch der französische Handelsriese Auchan soll an einem Kauf interessiert sein. Das Unternehmen ist bereits stark im rumänischen Einzelhandel vertreten: 26 Hypermärkte, sieben ATAC-Discounter, acht Supermärkte, 395 MyAuchan-Ministores – vorwiegend in Petrom-Tankstellen – sowie vier Simply-by-Auchan-Filialen gehören derzeit zum Portfolio. Eine Übernahme der Carrefour-Filialen würde die Präsenz des Konzerns nahezu verdoppeln – und dürfte damit die Wettbewerbsbehörden auf den Plan rufen.
Französische Medien berichteten im Oktober, dass Carrefour die Großbank BNP Paribas beauftragt hat, das Investoreninteresse an seinen rumänischen Aktivitäten auszuloten. Der Schritt erfolgt, nachdem sich das Unternehmen Anfang des Jahres vollständig vom italienischen Markt zurückgezogen hat.
Ähnliche strategische Prüfungen sollen auch für die Märkte in Polen und Argentinien laufen.
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