Das türkische Unternehmen Dof Robotik (DOFRB) hat im Rahmen eines Börsengangs an der Istanbuler Börse 45 Millionen Aktien verkauft, was einem Anteil von 29 Prozent entspricht. Vermittelt wurde das Angebot von Yatirim Finansman, wie das Unternehmen am 8. September mitteilte.

Die Transaktion erbrachte 2 Milliarden Türkische Lira (49 Millionen US-Dollar), entsprechend 45 TRY pro Aktie. Das Bookbuilding-Verfahren fand zwischen dem 3. und 5. September statt.

Kein Investor erwarb mehr als 5 Prozent der angebotenen Aktien. Nach lokaler Gesetzgebung müssen Intermediäre die Daten von Personen oder Unternehmen erfassen, die diese Schwelle überschreiten.

Kapitalerhöhung und Aktionärsstruktur

Durch den Börsengang erhöhte Dof sein eingezahltes Kapital um 30 Millionen TRY auf 155 Millionen TRY. Gründer Mustafa Mertcan verkaufte zusätzlich zu den 3 Millionen von Bakit Baydaliev weitere 12 Millionen Aktien.

Nach dem Börsengang hält Mertcan 88 Millionen Aktien (57 Prozent), darunter 5 Millionen privilegierte Typ-A-Aktien. Baydaliev kontrolliert 22 Millionen Aktien (14 Prozent).

Das 2006 gegründete Unternehmen mit Sitz in Istanbul produziert Simulationsplattformen für Industrie und Forschung.

Erstes IPO seit Februar

Der Börsengang von Dof war der erste in Istanbul seit Februar. Das Unternehmen galt als Glücksfall, da es bei einer Lotterie für ein Angebot gewonnen hatte, während Dutzende anderer Firmen monatelang auf Genehmigung warteten.

Die ansteigende geldpolitische Straffung belastet die Borsa Istanbul zusätzlich. Politische Risiken, wie die Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu im März, verschärfen die Unsicherheit.

Rund 100 Unternehmen warten auf Börsengang

Laut lokalen Experten berichtete die Wirtschaftszeitung Ekonomim im Juli, dass etwa 80 bis 90 Unternehmen auf grünes Licht der türkischen Kapitalmarktbehörde SPK für einen Börsengang warten.

Neue Börsengänge seien erst zu erwarten, wenn der BIST-100-Index neue Lira-basierte Rekorde erreicht und die Liquidität steigt.

Rekordhochs im August, politische Spannungen im September

Im August erreichte der BIST-100-Index neue Höchststände in Lira, doch der September brachte eine neue Welle politischer Spannungen.

Die Borsa Istanbul gilt als ein Markt, auf dem ungewöhnliche Entwicklungen keine Seltenheit sind. Ein Beispiel: Der staatliche Emlak REIT (EKGYO) platzierte ein neues Immobilienzertifikat namens Damla Kent (DMLKT) im Wert von 21 Milliarden TRY – ein Instrument, das bei vielen Anlegern Verluste erzeugte.

13 Börsengänge in diesem Jahr

Zwischen Januar und Februar sammelten 12 Unternehmen 29 Milliarden TRY über Börsengänge in Istanbul ein.

Die SPK listet für diesen Zeitraum insgesamt 13 Börsengänge auf. Dazu zählt auch Armada Gida (ARMGD), dessen Aktien im neuen Jahr erstmals gehandelt wurden, obwohl der Börsengang zwischen dem 25. und 27. Dezember stattfand.


Dieser Artikel erschien zuerst in englischer Sprache bei unserem Kooperationspartner bne intelliNews

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