Aktionäre russischer Unternehmen müssen sich in diesem Jahr mit deutlich weniger Zwischendividenden als 2024 begnügen. Für das erste Halbjahr wollen die 22 wichtigsten Konzerne zusammen 341,8 Mrd. Rubel (3,46 Mrd. Euro) an ihre Anleger ausschütten und damit nur halb so viel wie im Vorjahreszeitraum, berichtet die Wirtschaftszeitung Kommersant. Insbesondere in der Ölbranche müssen sich Aktionäre auf geringere Ausschüttungen einstellen. Beim Ölkonzern Tatneft soll die Dividende mit 33,4 Mrd. Rubel (338 Mio. Euro) um 63% geringer ausfallen als ein Jahr zuvor.

Gazprom Neft kürzt die Dividenden von 246,4 Mrd. auf 82 Mrd. Rubel (von 2,49 Mrd. auf 830 Mio. Euro). Gründe dafür sind der Preisverfall beim Erdöl und der starke Rubel, die die Gewinne im Sektor nach unten gedrückt haben. In der Metallindustrie haben die meisten Unternehmen ihre Gewinnausschüttung sogar völlig gestrichen. Die Branche leidet unter dem hohen Leitzins und einer Konjunkturflaute im Baugewerbe.

In einigen anderen Sektoren stieg die Dividende dagegen an. So will der Mineraldüngerhersteller Phosagro 35 Mrd. Rubel (354,3 Mio. Euro) an seine Aktionäre auszahlen, 130% mehr als ein Jahr zuvor. Polyus kündigte angesichts der rekordhohen Goldpreise zum ersten Mal eine Zwischendividende an. Der Aufsichtsrat des Goldproduzenten beschloss eine Ausschüttung in Höhe von 9,6 Mrd. Rubel (97,2 Mio. Euro).

Quelle: Kommersant (RU)

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