Die Talfahrt auf dem russischen Aktienmarkt hat sich gestern fortgesetzt. Der Leitindex IMOEX verlor im Verlauf des Montags 2,6% auf 2477 Punkte, zeitweise fiel er sogar auf 2458 Punkte. Seit dem 20. Oktober, also innerhalb von einer Woche, verlor der Index rund 270 Punkte bzw. 10%.
Leicht unter dem aktuellen Stand lag der IMOEX das letzte Mal an den drei Handelstagen vor der Zinsentscheidung am 20. Dezember 2024. Damals dominierte die Erwartung, dass die Zentralbank den Leitzins auf 22% oder sogar noch deutlich mehr anheben werde. Zuvor hatte sie im November den Leitzins auf den russischen Rekord der vergangenen Jahrzehnte von 21% angehoben. Als die weitere Straffung der Geldpolitik überraschenderweise ausblieb, begann an der Moskauer Börse eine Kursrallye.
Abgesehen von dieser kurzen Phase der Zinsnervosität Ende 2024 lag der IMOEX zuletzt im März 2023 deutlich unter der Marke von 2500 Punkten.
Als Hauptgründe für die schlechte Stimmung an der Börse gelten die wieder zunehmenden Spannungen mit den USA und die Zinsentscheidung der Zentralbank am Freitag. Trotz einer geringfügigen Senkung um 0,5 Prozentpunkte auf 16,5% machte die Zentralbank klar, dass sie im restlichen laufenden Jahr und im ganzen nächsten Jahr nicht mit stark fallenden Zinsen rechnet.
Quellen: Interfax (RU), TradingView
Dieser Beitrag erschien zuerst im exklusiven Newsletter „Morgentelegramm“ der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer

