Die Eurasische Entwicklungsbank (EDB) hat erstmals ein islamisches Finanzierungsabkommen geschlossen. Damit setzt die Bank einen wichtigen Schritt hin zu einer breiteren Palette alternativer Finanzinstrumente, während sie zugleich ihre Rolle in der regionalen Infrastruktur stärken will.

Am 20. November unterzeichneten die EDB und Eastcomtrans, der größte private Güterwaggonbetreiber Kasachstans, in Astana ein Murabaha-Abkommen. Die Vereinbarung wurde von Ruslan Dalenov, dem stellvertretenden EDB-Vorstandschef, und Almas Abaideldinov, dem Leiter von Eastcomtrans, abgeschlossen.

Das Projekt basiert auf einer Murabaha-Struktur. Dieser Mechanismus ist im islamischen Bankwesen üblich, da die Bank Waren erwirbt, sie mit Aufschlag weiterverkauft und der Kunde die Summe in Raten begleicht. Die Mittel sollen in die Reparatur und Modernisierung der über 11.000 Waggons großen Flotte fließen, damit der Güterverkehr effizienter wird und die Logistik in der Region stabiler läuft.

„Das Projekt ist ein bedeutender Erfolg für die Bank. Es zeigt unser Engagement für neue Finanzinstrumente“, sagte Dalenov. Zugleich markiert die Initiative den Einstieg der EDB in den islamischen Finanzmarkt. Die Bank plant den Aufbau eines „islamischen Fensters“, das künftig Scharia-konforme Dienstleistungen bündeln soll.

Die 2006 gegründete EDB verwaltet derzeit 319 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 19,1 Milliarden US-Dollar. Der Schwerpunkt liegt auf Transport, Digitalisierung, erneuerbaren Energien, Industrie und Landwirtschaft. Die Bank orientiert sich dabei an den UN-Nachhaltigkeitszielen und den ESG-Kriterien.

Darüber hinaus kündigte die EDB an, ähnliche Projekte in der Region auszubauen, sobald das Pilotmodell abgeschlossen ist.


Dieser Artikel entstand in Kooperation mit unserem Partner bne intelliNews

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