Kaukasus-Kolumne
Autor: Dietrich Schartner

Georgien erlebt im Jahr 2025 einen wirtschaftlichen Aufschwung, der maßgeblich durch den dynamischen Tourismussektor getragen wird.
Nach den pandemiebedingten Einbrüchen der letzten Jahre hat sich der Incoming-Tourismus wieder erholt und erreicht neue Höchststände: Im Jahr 2024 besuchten knapp fünf Millionen internationale Touristen das Land, ein Wert, der wieder auf dem Niveau von 2019 liegt. Für 2024 werden Deviseneinnahmen aus dem Tourismus von etwa 4,5 Milliarden US-Dollar erwartet, was einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Damit ist der Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen für Georgien und trägt direkt rund 7,2 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei – rechnet man die indirekten Effekte mit ein, liegt der Anteil sogar bei über 25 Prozent.
Meiste Touristen aus Russland
Die größte Gruppe internationaler Touristen kam 2024 aus Russland, gefolgt von der Türkei, Armenien und Aserbaidschan. Besonders hervorzuheben ist, dass Russland trotz der angespannten politischen Beziehungen das wichtigste Herkunftsland bleibt: Im Jahr 2024 reisten rund 1,42 Millionen russische Touristen nach Georgien ein. Auch aus anderen Nachbarstaaten wie der Türkei (über 1,3 Millionen) und Armenien (knapp 950.000) kommen viele Besucher, während die Zahl der Gäste aus westlichen Ländern wie Deutschland und Polen zwar steigt, aber im Vergleich zu den Nachbarstaaten deutlich geringer ausfällt.
Die georgische Regierung fördert gezielt den Öko- und Kulturtourismus, um das Land für verschiedene Zielgruppen attraktiv zu machen. Die liberale Einreisepolitik – viele Länder, darunter die EU, Russland, die USA und China, können Georgien visafrei besuchen – erleichtert die Anreise und stärkt den Tourismus weiter. Insgesamt bleibt Georgien das meistbesuchte Land im Kaukasus und profitiert nachhaltig von den wachsenden Besucherzahlen.
Für die georgische Wirtschaft bedeutet der Tourismusboom nicht nur mehr Devisen, sondern auch neue Arbeitsplätze, Investitionen und eine gestärkte Infrastruktur. Die größte Touristengruppe – die russischen Gäste – prägt die Branche weiterhin maßgeblich, während sich das Land bemüht, seine Attraktivität für weitere internationale Zielgruppen zu erhöhen.

