Autor: Klaus Dormann


Laut ersten Berechnungen des russischen Wirtschaftsministeriums beschleunigte sich die jährliche Wachstumrate der russischen Wirtschaft im Oktober auf +1,6 %. Das Forschungsinstitut der staatlichen Entwicklungsbank VEB.RF schätzt sogar, dass das reale Bruttoinlandsprodukt im September und Oktober saison- und kalenderbereinigt um insgesamt gut 2 Prozent gestiegen ist. Damit wäre es bereits wieder höher als Ende 2024. Analysten und auch Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow warnen jedoch, dass einmalige Faktoren zu der starken Wachstumsbelebung beigetragen haben dürften.

Präsident Putin schätzt das diesjährige Wachstum auf +0,5 bis +1,0 Prozent

2023 und 2024 ist die durch hohe Rüstungsausgaben „überhitzte“ russische Wirtschaft noch um jährlich gut 4 Prozent gewachsen. Die Produktionsreserven wurden ausgeschöpft, der jährliche Anstieg der Verbraucherpreise beschleunigte sich bis Ende 2024 auf 9,5 Prozent. Die Zentralbank erhöhte den Leitzins Ende Oktober 2024 auf 21 Prozent und fing erst Ende Mai an, ihn in kleinen Schritten zu senken – bis jetzt auf 16,5 Prozent.

Die russische Regierung will die Konjunktur zwar seit langem „abkühlen“. Zunächst prognostizierte sie seit Anfang September 2024 einen Rückgang der jährlichen Wachstumsrate auf +2,5 Prozent im Jahr 2025. Gut ein Jahr lang, bis Ende September 2025, hielt sie an dieser Prognose fest – zumindest offiziell. Erst im Zuge ihrer neuen Haushaltsplanung geht die Regierung seit Ende September davon aus, dass in diesem Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von +1,0 Prozent erreicht werden dürfte.

Präsident Putin nahm am 02. Dezember beim Wirtschaftsforum „Russland ruft!“ der VTB-Bank diese Wachstumsprognose noch etwas weiter zurück. Er schloss nicht mehr aus, dass das reale Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr nur noch um +0,5 Prozent wächst. Der Präsident übernahm jedenfalls in seiner Rede die aktuelle Prognosespanne der russischen Zentralbank von +0,5 bis +1,0 Prozent als Schätzung für das diesjährige Wirtschaftswachstum (en.kremlin.ru: Redetext mit Video).

Die Regierung sieht eine „sanfte Landung“ mit viel weniger Inflation 

Die von der Regierung erwartete „sanfte Landung“ der russischen Konjunktur werde damit in diesem Jahr gelingen, unterstrich der Präsident. Es seien allerdings „einige Ungleichgewichte“ aufgetreten. „In mehreren Sektoren ist die Produktionsleistung in diesem Jahr nicht nur nicht gestiegen, sondern sogar gesunken.“ Das diesjährige langsame Wirtschaftswachstum in Russland sei zwar unerfreulich, es entspreche aber insgesamt dem von der Regierung erwarteten Konjunkturverlauf, so Putin.

Einen „der größten Erfolge in diesem Jahr“ sieht Präsident Putin im Rückgang der Inflation. Er geht davon aus, dass der Anstieg der Verbraucherpreise bis Ende Dezember 2025 nur noch bei rund sechs Prozent liegen wird, also unter den bisherigen Prognosen der Regierung (+6,8 %) und der Zentralbank (+6,5 bis +7,0%). Putin erinnerte daran, dass die Inflationsrate im März 2025 noch zweistellig war (+10,3%).

Im Oktober sank die jährliche Inflationsrate auf 7,7 Prozent. Auf Basis der Daten für November und Anfang Dezember verringerte sie sich zum 01. Dezember weiter auf 6,6 % (Interfax.ru).

Entwicklung der Verbraucherpreise seit Oktober 2024
Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent

Trading Economics: Russia Inflation Rate, 06.12.25

Zum Jahresende 2025 und für Anfang 2026 prognostiziert die russische Zentralbank eine vorübergehende Beschleunigung des Preisanstiegs wegen der Erhöhung der Mehrwertsteuer von 20 % auf 22 % zum 1. Januar. Laut der Zentralbank wird die jährliche Inflationsrate in rund einem Jahr im Dezember 2026 dann 4,0% bis 5,0% erreichen (Interfax.ru). Das von der Zentralbank angestrebte Inflationsziel ist 4,0 Prozent.

Zentralbankpräsidentin Elvira Nabiullina betonte beim VTB-Forum „Russland ruft“, dass eine niedrige Inflationsrate auch im Interesse der Unternehmen liege. Die Interessen der Unternehmen beschränkten sich nicht allein auf die Höhe des Leitzinses und ihre Belastungen durch Zinszahlungen für Kredite.

VTB-Chef Andrey Kostin nahm beim Forum an, dass die Zentralbank am 19. Dezember eine weitere Senkung des Leitzinses um mindestens 50 Basispunkte beschließen werde, da die Inflationsrate unter 7 % liege. Kostin erklärte, der hohe Leitzins wirke sich negativ auf die Aktivität der Unternehmen aus –  ebenso wie Steuererhöhungen. Bis Ende nächsten Jahres sollte der Leitzins auf 12 bis 13 % gesenkt werden. Die Zentralbank rechnet im Durchschnitt des Jahres 2026 mit einem Leitzins von 13 bis15 %. Das berichtete RBC.ru.

Ministerium: Das BIP-Wachstum beschleunigte sich im Oktober auf +1,6 Prozent

Am Tag nach Putins Rede beim VTB-Forum veröffentlichte das russische Statistikamt Rosstat die Konjunkturdaten für Oktober. Laut ersten Berechnungen des Wirtschaftsministeriums zog das Wirtschaftswachstum im Oktober im Jahresvergleich auf +1,6 % an. Im vorangegangenen dritten Quartal 2025 hatte es sich auf nur noch +0,6 % abgeschwächt (Wedomosti.ru). In den ersten zehn Monaten des Jahres 2025 war das BIP +1,0 % höher als im Vorjahr (Finmarket.ru).

Saisonbereinigt ist das reale Bruttoinlandsprodukt nach Schätzung des Ministeriums im Oktober gegenüber dem Vormonat September um +1,1 % gestiegen, nach einem knapp halb so starken Anstieg um +0,5 % im September gegenüber August (Finam.ru).

Laut VEB-Institut ist das BIP jetzt bereits wieder höher als Ende 2024

Das Forschungsinstitut der staatlichen Entwicklungsbank VEB.RF veranschlagt das BIP-Wachstum im September und Oktober deutlich höher als das Ministerium (VEB-Chefvolkswirt ist der frühere Stellvertretende Wirtschaftsminister Andrei Klepach). Das VEB-Institut schätzt, dass der Index des realen Bruttoinlandsprodukts saison- und kalenderbereinigt dank kräftiger Anstiege im September und Oktober bereits wieder höher ist als Ende 2024.

Index des realen Bruttoinlandsprodukts (Jan. 2014=100)

Weltwirtschaft und Märkte; 05.12.25

Das VEB-Institut schätzt: Im Oktober stieg das reale BIP gegenüber dem Vormonat September saison-und kalenderbereinigt um +1,1 Prozent. Im September wuchs es gegenüber August laut revidierten Berechnungen sogar noch etwas stärker um +1,2 Prozent.

Reales Bruttoinlandsprodukt im August, September und Oktober
Veränderungen gegenüber dem Vormonat in % und
Veränderungen gegenüber dem Vorjahresmonat in %

VEB-Institut: Weltwirtschaft und Märkte; 05.12.25

Das BIP-Wachstum im Oktober 2025 gegenüber Oktober 2024 veranschlagt das VEB-Institut auf +1,7 Prozent (Wirtschaftsministerium: +1,6 Prozent).

Minister Reschetnikow warnt vor voreiligen Schlüssen

Die Bedenken von Analysten, dass die gesamtwirtschaftliche Produktion im laufenden vierten Quartal 2025 das vor einem Jahr im vierten Quartal 2024 stark gestiegene Niveau nicht mehr erreichen könnte, scheinen sich nach dem weiteren starken Produktionsanstieg im Oktober nicht zu bestätigen. Der russische Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow erklärte jedoch am 04. Dezember in Delhi gegenüber Journalisten zur Beschleunigung des BIP-Wachstums auf +1,6 % im Oktober: „Wir gehen davon aus, dass es sich bei der BIP-Beschleunigung im Oktober höchstwahrscheinlich um einmalige Faktoren handelt.“ Es sei noch zu früh, von einer Trendwende zu sprechen, so der Minister (Finmarket.ru; Moscow Times.ru).

Auch seine Stellvertreterin Polina Kryuchkova wies im Gespräch mit Journalisten darauf hin, dass Vorsicht bei der Beurteilung der Aussichten geboten sei. „Laut den Rosstat-Daten für Oktober sehen wir eine Verbesserung der Dynamik vieler Indikatoren. Dies ist jedoch größtenteils auf lokale und vorübergehende Faktoren zurückzuführen. Es ist noch zu früh, um Schlussfolgerungen über eine Trendwende zu ziehen“, betonte sie (investfuture.ru)

Olga Belenkaya, Chef-Volkswirtin der Börsenfirma FG Finam, warnt schon in der Überschrift ihrer ausführlichen Analyse der aktuellen Konjunkturentwicklung im Oktober vor verfrühten Hoffnungen auf eine anhaltende Wachstumsbelebung. Sie titelt:

Die russische Wirtschaft erlebte im Oktober eine starke, aber wahrscheinlich nur vorübergehende Erholung“.

Belenkaya meint, dass beim Anstieg der Nachfrage der Verbraucher die baldige Erhöhung der Recyclinggebühr für Automobile die Hauptrolle spiele. Die Nachfrage dürfte auch durch ein starkes Wachstum der Unternehmenskredite, gestiegene Wachstumsraten bei Hypotheken und Autokrediten sowie einen Rückgang der Spartätigkeit gestützt worden sein. Impulse für die Nachfrage dürften zudem von der für Anfang Januar vorgesehenen Erhöhung der Mehrwertsteuer von 20 auf 22 Prozent kommen.  

Laut Belenkaya steht die Zentralbank am 19. Dezember vor einer schwierigen Leitzinsentscheidung. Einerseits sinke die Inflation zwar schneller als prognostiziert. Andererseits sei Ende 2025 sowie in der ersten Hälfte des Jahres 2026 aber mit den Auswirkungen einmaliger inflationstreibender Faktoren zu rechnen. Der Konsum und die Kreditvergabe würden zunehmen. Zudem würden die ohnehin schon hohen Inflationserwartungen der Bevölkerung und der Unternehmen steigen (arb.ru)

Wie sich die „Kernbereiche“ der russischen Wirtschaft entwickeln

Der Anstieg der Produktion von Waren und Dienstleistungen in den sogenannten „Kernbereichen“ der russischen Wirtschaft beschleunigte sich im Oktober 2025 insgesamt auf +2,9 % gegenüber dem Vorjahr (nach +0,8 % im September und +0,4 % im August). Der Index der Produktion der „Kernbereiche“ umfasst neben der Industrieproduktion auch die Produktion im Einzelhandel, im Großhandel, im Warentransport, in der Landwirtschaft und in der Bauwirtschaft (Finmarket.ru).

Der kräftige Produktionsanstieg in den Kernbereichen um insgesamt +2,9% im Oktober wurde getragen von der Industrieproduktion (+3,1%), dem realen Einzelhandelsumsatz (+4,8%; Finmarket.ru), dem Warenumschlag im Transportgewerbe (+2,7%), der Bauproduktion (+2,3%) und der Produktion der Landwirtschaft (+7,0%; Finmarket.ru).

Der Großhandelsumsatz rutschte im Oktober nach einer kurzen Erholung im September allerdings wieder ins Minus (-2,5 % im Jahresvergleich). Insgesamt sank der reale Umsatz des Großhandels in den ersten zehn Monaten des Jahres 2025 um -3,0 Prozent. Olga Belenkaya meint, der starke Rückgang dürfte auf sinkende Gasexporte und eine schwache Entwicklung der Einfuhren zurückzuführen sein.

Produktionsentwicklung nach Branchen
Veränderungein in % gegenüber dem Vorjahr

Besonders stark wuchs im Oktober weiterhin der Umsatz im Gastgewerbe (+11,2%). Kostenpflichtige Dienstleistungen verzeichneten insgesamt ein Wachstum von +3,4%.

In der Industrie wächst vor allem die Produktion im „Verarbeitenden Gewerbe“

Zum beschleunigten BIP-Wachstum im Oktober (+1,6%) trug der schnellere Anstieg der Produktion der Industrie bei (+3,1% insgesamt; weiße Säule in der folgenden Abbildung von PSB Analytics).

Innerhalb der Industrie gab es ein überdurchschnittlich starkes Wachstum im „Verarbeitenden Gewerbe“ (+4,5%; rote Linie). Hier stieg vor allem die Produktion in den Branchen der „Rüstungsindustrie“ und der pharmazeutischen Industrie (+20,3%).

Der Bergbausektor verzeichnete im Oktober ein Wachstum von +1,3% (blaue Linie), nach einem schwachen Anstieg von +0,2% im September. Im Zeitraum Januar-Oktober sank die Produktion im Bergbausektor aber um 1,7% gegenüber dem Vorjahr.

Entwicklung der Industrieproduktion
Veränderungen gegenüber Vorjahresmonat in Prozent

Weiße Säulen: Industrieproduktion insgesamt;
Rote Linie: Verarbeitendes Gewerbe; Blaue Linie: Bergbau, Förderung von Rohstoffen

PSB Analytics, Denis Popov: Die Industrie hat ein beschleunigtes Wachstum verzeichnet, aber die Fragmentierung bleibt bestehen, 27.11.25

„Das industrielle Wachstum im Oktober wurde vor allem von Sektoren getragen, die von der Verteidigungsindustrie dominiert werden, sowie (in geringerem Maße) von der Ölförderung und -raffination“, erklärte Wladimir Salnikow, Leiter des Zentrums für makroökonomische Analyse und Prognose (CMASF), gegenüber Interfax (Finmarket.ru, ng.ru).

Die PKW-Produktion sank in den ersten 10 Monaten um fast 10 Prozent

Laut Rosstat ging die PKW-Produktion in Russland im Oktober 2025 im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte und im Vergleich zum Vormonat um fast ein Viertel zurück  (-46,7% im Vergleich zum Vorjahr und -24,8% im Vergleich zum Vormonat). Ursache für den starken Produktionsrückgang im Oktober 2025 war hauptsächlich die Umstellung auf eine verkürzte Vier-Tage-Woche bei AvtoVAZ, dem bei den Verkaufszahlen führenden Unternehmen auf dem PKW-Markt. Von Januar bis Oktober 2025 wurden in Russland fast 10 Prozent weniger PKW produziert (537.000; -9,6 %; Finmarket.ru).

Während die Produktion stark sinkt, werden im PKW-Handel aber hohe Absatzzuwächse verzeichnet. Starke Impulse für die Nachfrage kommen durch die vorgesehene Erhöhung der Recyclinggebühr und die Wiederaufnahme staatlicher Förderprogramme.

Beim Wachstum der Nachfrage der russischen Verbraucher spielt nach Einschätzung Olga Belenkayas der Anstieg der Nachfrage nach Automobilen vor der Erhöhung der Recyclinggebühr die wichtigste Rolle.

Das starke Wachstum der Anlageinvestitionen brach ein

Die Investitionen in Sachanlagen gingen laut Rosstat im dritten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,1% zurück, erstmals seit dem dritten Quartal 2020. Insgesamt stiegen die Anlageinvestitionen in den ersten 9 Monaten des Jahres 2025 nur noch um +0,5 %, verglichen mit einem Anstieg von +9,0 % in den ersten 9 Monaten 2024 (siehe FINAM-Analyse und Moscow Times.ru) .

Präsident Putin hob beim VTB-Forum ein schnelleres Wachstum der Investitionen als Ziel der Regierung hervor. In den letzten drei Jahren seien die Investititonen überdurchschnittlich stark gestiegen: 2022 um +6,7%, 2023 um +9,8% und 2024 um +7,4 %.  Als Gründe für das geringere Wachstum in diesem Jahr verwies er auf den Rückgang der Gewinne der Unternehmen in einer Reihe von Branchen. Gleichzeitig seien die Kosten für Kredite gestiegen (en/kremlin.ru).

Die Arbeitslosenquote blieb sehr niedrig, der Lohnanstieg kräftig

Die Arbeitslosenquote blieb mit 2,2% im Oktober auf dem Niveau vom September, nahe dem Tiefstand vom August (2,1%; Finmarket.ru),

Das jährliche Wachstum der Reallöhne erreichte im September +4,7%. Es war etwas höher als im Durchschnitt der ersten 9 Monate (+4,5%). Es blieb aber deutlich niedriger als im  Durchschnitt der ersten neun Monate des Jahres 2024 berichtet Belenkaya.

Nominal- und Reallöhne
Veränderungen gegenüber Vorjahr in Prozent

Belenkaya erwartet 2025 wie der Konsens ein BIP-Wachstum von +0,8 Prozent

Die FINAM-Chefvolkswirtin meint zwar, dass die Konjunkturdaten des Monats Oktober die Perspektiven für die bisher erwartete schwache Wirtschaftsentwicklung im vierten Quartal 2025 verbessern könnten. Ihrer Meinung nach deuten die Frühindikatoren für die weitere Entwicklung im November jedoch darauf hin, dass die im Oktober beobachtete Wachstumsbeschleunigung wahrscheinlich nicht von Dauer ist.

Belenkaya erwartet für das Gesamtjahr 2025 weiterhin ein BIP-Wachstum von 0,8 %. Diese Prognose deckt sich mit dem Ergebnis einer Reuters-Umfrage mit 12 Teilnehmern und u.a. auch mit der Mitte November veröffentlichten Prognose der EU-Kommission.

2026 erwarten die Analysten in der Reuters-Umfrage, ähnlich wie die EU-Kommission und die russische Regierung, eine leichte Beschleunigung des stark gesunkenen Wachstums auf +1,2 %. Die Pariser OECD rechnet hingegen im nächsten Jahr mit einem weiteren Abflauen des Wachstums auf nur noch +0,5%.

BIP-Prognosen 2024 bis 2026
Veränderung des realen Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Vorjahr in Prozent

Denis Popov, Chefanalyst PSB Analytics, rechnet für 2025 mit einem etwas stärkeren Wachstum (+1,1 Prozent) als der „Konsens“ in der Reuters-Umfrage (+0,8 Prozent). Er meint in einer Analyse zur Entwicklung der Einkaufsmanager-Indizes von S&P Global:

„Die ersten Frühindikatoren für November deuten zumindest nicht auf eine  Verschlechterung der Wirtschaftslage hin.

Wir können von einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für ein beschleunigtes reales BIP-Wachstum im vierten Quartal sprechen (im dritten Quartal lag es bei +0,6 % im Jahresvergleich). Dies wird neben den Frühindikatoren durch die starke Industriedynamik im Oktober untermauert.

Das reale BIP-Wachstum im Jahr 2025 dürfte sich am oberen Ende der Prognose der Zentralbank (+0,5 bis +1 %) und nahe an unserer Prognose (+1,1 %) bewegen.

Angesichts der Steuererhöhungen, der Konsolidierung der Haushaltsausgaben und des weiterhin hohen Leitzinses sind die Risiken einer übermäßigen Konjunkturabschwächung jedoch noch nicht gebannt und bleiben für das erste Halbjahr 2026 erheblich.“


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