polen gehen zurück nach Polen

2024 hat sich die deutsch‑polnische Migration grundlegend gewandelt: Erstmals seit 1999 verzeichnete Deutschland eine negative Bilanz, weil rund 9. 000 mehr Polen aus‑ als eingewandert sind. Diese Trendwende spiegelt nicht nur konjunkturelle Schwächen der deutschen Wirtschaft – von der Energiekrise bis zur anhaltenden Stagnation –, sondern auch das kräftige Aufholen Polens, dessen BIP pro Kopf inzwischen fast 70 % des deutschen Niveaus erreicht. Parallel sorgt der dynamische polnische Arbeitsmarkt mit stark steigenden Löhnen für neue Anreize zur Rückkehr, während hohe Lebenshaltungskosten und veraltete Infrastruktur die Attraktivität Deutschlands mindern. Sicherheitsaspekte und eine der niedrigsten Kriminalitätsraten Europas stärken zusätzlich das Heimat‑Momentum. Vor diesem Hintergrund dürfte die Migrationsrichtung auch 2025 negativ bleiben, sofern Deutschland seine Standortnachteile nicht zügig abbaut.

Deutschland verliert Magnetwirkung

Deutschlands jahrzehntelange Rolle als Zielmarkt polnischer Arbeitsmigration erodiert, weil reale Einkommensvorteile bei gleichzeitigen Kostensteigerungen schrumpfen und Reformstau bei Infrastruktur sowie Digitalisierung die Lebensqualität belastet. Auch politisch angekündigte Investitionsprogramme brauchen Zeit, bis sie Wachstum auslösen, sodass Fachkräfte vermehrt Alternativen prüfen und sich in der alternden Bundesrepublik spürbare Lücken am Arbeitsmarkt abzeichnen.

Polen wird Rückkehrland

Polen profitiert von kräftigen Lohnzuwächsen, EU‑finanzierter Infrastruktur und einem stabilen Sicherheitsgefühl, was die Kaufkraft‑Lücke weiter schließt und die Entscheidung zur Heimkehr erleichtert. Rückkehrende Fachkräfte bringen Kapital und Auslandserfahrung mit, investieren in Immobilien sowie Unternehmen und befeuern so den Binnenkonsum. Sollte die deutsche Wirtschaft langsamer als erwartet in Fahrt kommen, könnte sich dieser Rückwanderungstrend verfestigen und die wirtschaftliche Konvergenz zwischen beiden Ländern zusätzlich beschleunigen.

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