Tadschikistan wirbt für eine engere Abstimmung bei der Entwicklung und Regulierung künstlicher Intelligenz in Zentralasien. Regierungsvertreter schlagen die Schaffung eines regionalen Mechanismus vor, der neue Technologien – einschließlich KI – rechtlich einheitlich erfassen soll.
Gemeinsam mit Kasachstan und Usbekistan hat Tadschikistan nationale Programme zur Entwicklung seiner IT- und KI-Sektoren angekündigt. Die Ausgangsbedingungen unterscheiden sich jedoch erheblich. Kasachstan richtete bereits ein eigenes Ministerium für Künstliche Intelligenz ein, während Tadschikistans digitale Infrastruktur deutlich hinter der seiner Nachbarn zurückbleibt.
Ruf nach gemeinsamen Standards
Auf einem regionalen Digitalforum am 10. Dezember in Bischkek erklärte Shohnazar Kholnazarzoda, stellvertretender Leiter des tadschikischen Kommunikationsdienstes, die KI-Entwicklung würde von einheitlichen Rechtsstandards in Zentralasien profitieren. Gemeinsame Regeln könnten die „digitale Sicherheit“ stärken, sagte er.
Zentrales Thema des Forums sei die Suche nach einem stabilen Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation und rechtlicher Regulierung gewesen, teilte der Kommunikationsdienst mit.
Tadschikistan zählt nach Einschätzungen internationaler Beobachtungsorganisationen zu den repressivsten politischen Systemen weltweit. Einige Analysten deuten Kholnazarzodas Vorstoß daher als Versuch, die regionale KI-Entwicklung vorsichtig zu steuern. Neue Technologien sollen demnach eingeführt werden, ohne staatliche Kontrolle über Informationsflüsse und den politischen Diskurs zu untergraben.
Trotz dieser Vorbehalte zeigt sich die tadschikische Führung offen für neue Technologien. In einer Rede vor dem Parlament kündigte Präsident Emomali Rahmon am 16. Dezember die Gründung einer Nationalen Gesellschaft für Künstliche Intelligenz an. Diese Institution soll einen Entwicklungsplan für den KI-Sektor mit einem Zeithorizont von 15 Jahren ausarbeiten.
Bereits im November brachte Rahmon bei einem Treffen zentralasiatischer Staats- und Regierungschefs die Idee eines regionalen KI-Zentrums ins Spiel. Als Standort schlug er die tadschikische Hauptstadt Duschanbe vor.
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