USA raus aus Zentralasien, China rein

China möchte seine Präsenz in Zentralasien ausweiten und hofft, von der Auflösung der US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) durch die Trump-Regierung und den umfassenderen Kürzungen der amerikanischen Entwicklungshilfe zu profitieren.

Bisher beschränkte sich Chinas Engagement in Zentralasien weitgehend auf große Infrastrukturprojekte im Rahmen der Belt and Road Initiative (BRI). Doch nun startet China in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen begrenzte Programme auf lokaler Ebene.

Die erste Initiative dieser Art startete am 16. Mai. Es handelte sich um ein Gemeinschaftsprojekt der chinesischen Agentur für Internationale Entwicklungszusammenarbeit (CIDCA) und des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, das über 100.000 Schüler in Südkirgisistan mit Schulmahlzeiten versorgt. In einer Erklärung des Welternährungsprogramms (WFP) wurde das Projekt als CIDCAs „erste multilaterale Initiative“ in Zentralasien unter der Schirmherrschaft des Globalen Entwicklungs- und Süd-Süd-Kooperationsfonds bezeichnet.

„Das Welternährungsprogramm ist dankbar für diesen neuen Beitrag der chinesischen Regierung“, zitierte die Erklärung Kojiro Nakai, den  Landesdirektor, während einer Auftaktveranstaltung in einer Grundschule in der südkirgisischen Hauptstadt Osch. „Diese Unterstützung wird dazu beitragen, den schwerwiegenden Mikronährstoffmangel bei Grundschulkindern zu lindern.“

Bis zum Jahresende soll China rund 1.700 Tonnen angereichertes Weizenmehl, Pflanzenöl, Reis und Linsen an 300 Schulen in drei südlichen kirgisischen Provinzen – Osch, Dschalalabat und Batken – liefern.

Die kirgisische Initiative gehört zu den von den Chinesen als „klein und schön“  bezeichneten Projekten, von denen Peking hofft, dass sie das Wohlwollen der Bewohner des Globalen Südens fördern. Ein aktueller CIDCA- Bericht bezeichnet „klein und schön“  als zweite Phase der BRI, die „die menschliche Fürsorge und Güte der chinesischen Entwicklungshilfe und internationalen Entwicklungszusammenarbeit demonstrieren“ soll.

In dem Dokument heißt es, China werde seine Initiativen in den kommenden Monaten „ausweiten“ und sie mit der laufenden BRI-bezogenen Infrastrukturentwicklung koordinieren, „um den Empfängerländern dabei zu helfen, die Grundlagen der Entwicklung zu festigen und gleichzeitig Existenzprobleme wirksam zu lösen.“

Dieser Artikel erschien zuerst in englischer Sprache bei unserem Kooperationspartner bne IntelliNews.

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