Die russische Zentralbank kann sich vorstellen, den Leitzins schon Ende 2026 unter 10% zu senken. Das sagte Kirill Tremassow, Berater der Zentralbankchefin Elwira Nabiullina, am Samstag. „Unsere erneuerte Prognose vom Juli geht für 2026 von einem durchschnittlichen Leitzins von 12% bis 13% aus“, erinnerte Tremassow.
„Wenn der Zinssatz Ende dieses Jahres zum Beispiel auf 15% fallen würde, könnte er zum Ende des kommenden Jahres theoretisch wieder einstellig werden“, erklärte er. Nabiullinas Vize Alexej Sabotkin seinerseits nannte die „erhöhten Inflationserwartungen“ der Bevölkerung und der Unternehmen eines der größten Hindernisse im Kampf gegen die Teuerung in Russland: „Zu gering ist der Glaube, dass die Inflation in ein bis zwei Jahren auf den Zielwert von 4% sinkt. Wir brauchen mehr Vertrauen, um den Leitzins weiter senken zu können.“ Die Zentralbank steht seit Monaten unter starkem Druck aus der Wirtschaft, die Geldpolitik zu lockern. Am 12. September nahmen die Währungshüter ihren Leitzins um einen Prozentpunkt auf 17% zurück. Die nächste Zinsentscheidung steht am 24. Oktober an.
Quellen: BFM, Kommersant (beide RU)
Dieser Beitrag erschien zuerst im exklusiven Newsletter „Morgentelegramm“ der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer